Forderungskatalog zur Verbesserung der LA-Praktikumssituation in Rostock

06.12.2017

Die Praktika sind neben den Schulpraktischen Übungen die einzigen praktischen Bestandteile der Lehrer/innenbildung an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns und haben für viele Studierende einen hohen Stellenwert, da sie dort erstmalig unterrichten oder ihre Berufseignung prüfen können. Gerade die Praktika bieten die einmalige Gelegenheit, über einen längeren Zeitraum hinweg in die Sphäre des Unterrichtsalltags vorzudringen und wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln. Diese besondere Bedeutung der Praktika zeigt sich schon alleine im Umfang von insgesamt 15 Wochen, die in den Lehramtsstudiengängen absolviert werden müssen.

Doch die Praktikumssituation in Rostock weist erhebliche Probleme auf. Seit Jahren erreichen die Beratungsstellen der Studierendenschaft zahlreiche Beschwerden, dass an Rostocker Schulen nicht ausreichend Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt werden. Für die betroffenen Studierenden bedeutet dies lange Wartezeiten und einen regelrechten Massenansturm auf das Praktikumsbüro. Weiterhin können Praktika in der Regel nur in der vorlesungsfreien Zeit absolviert werden und fallen zwangsläufig mit den Modulprüfungen zusammen. Dies hat für die Studierenden harte Konsequenzen, wenn Prüfungen zugunsten des Praktikums nicht belegt oder nur unter erheblichem Mehraufwand absolviert werden können.

Die Studentische Lehramtskonferenz fordert daher, dass die Rahmenbedingungen für Schulpraktika dringend verbessert werden!

Wir fordern,
… die Gesamtprüfungslast der Lehramtsstudiengänge soweit einzuschränken, dass die Absolvierung der umfangreichen Praktika in Regelstudienzeit erreichbar wird!

… neben den Prüfungszeiträumen einen prüfungsfreien Praktikumszeitraum im Regelprüfungstermin des Praktikums festzulegen!

… die Möglichkeit zu eröffnen, die Regelstudienzeit zu verlängern, wenn es aufgrund von Praktika zu Umstrukturierungen im Studienablauf gekommen ist, so wie es für den propädeutischen Fremdsprachenerwerb längst möglich ist.

… eine stärkere Vernetzung mit kommunalen Schulen und Schulträgern in ganz MV, um mehr Studierende für ein Praktikum außerhalb Rostocks gewinnen zu können und so dem Platzmangel entgegenzuwirken.

… insbesondere die Wiedereinführung der Fahrtkostenrückerstattung für Praktika und schulpraktische Übungen!

… die verstärkte Kooperation mit den Kommunen, um Praktikant/innen auf dem Land günstigen Wohnraum für den Praktikumszeitraum zur Verfügung zu stellen oder die Möglichkeit, die Unterbringungskosten zu erstatten.

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