Pressemitteilung: Studierende werden von Klinikleitung zum Streikbruch gedrängt – AStA erhebt schwere Vorwürfe

An der Universitätsmedizin Rostock (UMR) wurde in der vergangenen Woche gestreikt. Der vierstündige Warnstreik ist ein Resultat aus den stockenden Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem UMR Logistik Vorstand, die seit Dezember 2016 laufen. Die UMR Logistik ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Unimedizin und hauptsächlich in den Bereichen Logistik, Reinigung und Sicherheit an den Standorten der Uniklinik tätig. Die Beschäftigen der UMR Logistik fordern einen gemeinsamen Tarifvertrag und min. 10€/h brutto.

Im Rahmen eines Streiks ist es üblich, dass Gewerkschaft und Einrichtung sogenannte Notdienstverordnungen aushandeln. Eine Notdienstverordnung regelt der Betriebsablauf in medizinischen Einrichtungen, wenn Personal massiv fehlt (Krankheitswellen, Streik, unvorhergesehene Ereignisse), sodass Menschenleben nicht gefährdet werden. Der Warnstreik wurde laut Aussage von ver.di der UMR frühzeitig angekündigt. Eine branchenübliche Notdienstverordnung (NDV), die von der Gewerkschaft zwei Wochen vor Streikbeginn präsentiert wurde, stieß auf Nichtreaktion in der Chef-Etage der UMR.

Aufgrund der Versäumnisse des Vorstands der UMR Logistik sowie der Leitung der Unimedizin und aufgrund der abgelehnten Notdienstverordnung, hat der Warnstreik in weiten Teilen der Klinik zu Einschränkungen im Betriebsablauf geführt. Durch Klinikleitung und Vorgesetzte wurden Beschäftigte und Auszubildende der Unimedizin unter Androhung disziplinarischer Maßnahmen (Abmahnung) gegen ihren Willen angehalten, Arbeiten der Streikenden zu übernehmen. „Außerdem sind uns Aussagen von Medizinstudierenden bekannt, die am Vorabend des Streiks angefragt wurden, unentgeltlich durch den Streik betroffene Aufgaben zu übernehmen“, so Katharina Wilke, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Rostock. Mit Hinweis auf die persönliche Bitte des Dekans der UMR und einer angeblich nicht vorhandenen Notdienstverordnung wurden Studierende unter Druck gesetzt Arbeiten zu übernehmen.

„Es ist ein Skandal, was an der UMR passiert! Studierende werden auf Grundlage falscher Tatsachen zum Streikbruch überredet, sollen Arbeiten übernehmen, für die sie weder ausgebildet sind noch eine Einweisung erhielten. Außerdem wurden weder Entlohnung noch Entschädigung für die Studierenden zur Verfügung gestellt.“, so Katharina Wilke weiter. Ob die Studierenden während der Arbeiten versichert gewesen wären, ist bis heute nicht bekannt. „Es ist nicht auszudenken, was für Konsequenzen dieses Verhalten seitens der UMR haben kann. Studierende, die keinen Personenbeförderungsschein haben, sollten Patienten von A nach B transportieren. Die Unimedizin hat sich da auf rechtlich sehr dünnes Eis gewagt“, ergänzt Danny Schmidt vom AStA.

„Nicht nur, dass Studierende missbraucht werden, um die Sache der Streikenden zu behindern, auch der Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UMR ist ein Skandal sondergleichen. Die Angestellten der UMR Logistik werden lediglich zum Mindestlohn beschäftigt, der sogar noch unter dem Stundensatz einer Hilfsstelle im Universitätsbetrieb liegt. Die UMR ist wirtschaftlich gut aufgestellt und will es nicht akzeptieren, dass Angestellte, die genauso zum unternehmerischen und medizinischen Erfolg der Uniklinik beitragen, 10€/h brutto verdienen möchten. Das ist nicht nur ungerecht, sondern frech und abgehoben“, so Danny Schmidt vom AStA.

Der Allgemeine Studierendenausschuss zeigt sich solidarisch mit den Streikenden und fordert die UMR Logistik auf, die Tarifverhandlungen im Sinne der Beschäftigten und Patientinnen und Patienten fortzusetzen.

Der AStA fordert eine schnelle Aufklärung der Vorgänge an der UMR und erwartet von der UMR zeitnah eine Stellungnahme.

 

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