Studentische Lehramtskonferenz: Stellungnahme zum Ausfall der mündlichen Staatsexamensprüfungen

02.06.2021

Die Studierendenschaft bedauert den erneuten kurzfristigen Ausfall der mündlichen Staatsexamensprüfungen im Sommersemester 2021. Bereits seit April 2020 zeigt die Universität Rostock, wie mündliche Prüfungen im digitalen Format erfolgreich durchgeführt werden können. Das Bildungsministerium hat mit dem Ausfall erneut unter Beweis gestellt, dass die aktuellen Probleme nicht ausreichend priorisiert werden. „Es ist für uns nicht ersichtlich, wieso die rechtlichen Grundlagen für digitale Prüfungen bis heute nicht geschaffen werden konnten. Durch den Ausfall der Prüfungen wird Studierenden die Möglichkeit genommen, die Note ihres Abschlusses aufzuwerten und somit bessere Chancen auf einem hart umkämpften Arbeitsmarkt zu erreichen“, so Annika Behrendt, AStA-Referentin für Lehramt.

Bereits im Vorfeld der Entscheidung des Bildungsministeriums hat sich die Universität dazu bereit erklärt die technische Chancengleichheit für eine digitale Durchführung der mündlichen Prüfungen zu gewährleisten und gegebenenfalls Prüfungsplätze in den universitären Gebäuden einzurichten. Dass die Universität Konzepte für digitale Prüfungen besitzt, wurde in den letzten Monaten mehrmals erfolgreich von Studierenden und Dozierenden gezeigt, ergänzt Theresa Braatz, Vorsitzende der Studentischen Lehramtskonferenz. „Lediglich unabdingbare Klausuren wurden als Ausnahmen von der Universität noch als Präsenzprüfungen unter strengen Hygieneregeln durchgeführt“, fährt sie fort. Da in diesen, im Gegensatz zu mündlichen Prüfungen, nicht gesprochen wird, ist ein Vergleich der beiden Prüfungsformen nur bedingt sinnvoll.

Positiv kann angemerkt werden, dass durch das Handeln des Bildungsministeriums unnötige Infektionen verhindert werden konnten und viele Studierende früher beziehungsweise ohne Verzögerung in ihr Referendariat starten können.

Zu guter Letzt stellt sich die Frage nach dem Wert der mündlichen Staatsexamensprüfungen. Timo Tischler, stellvertretender Vorsitzender der SLK fordert: „Dass erneut ein Ausfall der mündlichen Prüfungen der Schaffung von alternativen Prüfungsvorleistungen vorgezogen wurden, stellt die Notwendigkeit dieser Prüfungsleistung insbesondere für diejenigen Studierenden infrage, die diese Prüfung bereits absolviert haben oder noch absolvieren müssen. Diese starren und veralteten Regelungen zum Abschluss des ersten Staatsexamens gehören auf den Prüfstand und müssen ohne Angst diskutiert werden.“